Wort des Jahres

2003

Agenda 2010

Definition

"Agenda 2010" wurde gewählt, weil dieser Begriff das zentrale Reformprogramm der deutschen Bundesregierung 2003 beschrieb, das unter Bundeskanzler Gerhard Schröder umfassende Änderungen im Sozial- und Arbeitsmarktbereich einleitete. Ziel war es, die Wirtschaft zu modernisieren, Arbeitslosigkeit zu senken und das Sozialsystem nachhaltiger zu gestalten. Die Reformen umfassten Arbeitslosenversicherung, Renten, Krankenversicherung, Steuerrecht und Arbeitsmarktregeln. Die Agenda 2010 war umstritten, da sie Einschnitte für Sozialleistungsempfänger bedeutete und gesellschaftliche Debatten auslöste, wurde aber zum Symbol für Reformwillen und sozialen Konflikt.

Historischer Kontext

2003 stand Deutschland vor wirtschaftlichen Herausforderungen mit hoher Arbeitslosigkeit und stagnierendem Wachstum. Die rot-grüne Regierung unter Schröder reagierte mit der Agenda 2010, einem Reformpaket, das soziale Sicherungssysteme, Arbeitsmarkt und Bildung modernisieren sollte. Die Debatte war geprägt von Kontroversen über soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Notwendigkeit. International dominierten der Irak-Krieg und globale Unsicherheiten die politische Stimmung, während in Deutschland die Agenda 2010 als Schlüsselthema die öffentliche Diskussion bestimmte.

Beispiel

"Die Agenda 2010 ist ein mutiger Schritt, um Deutschland fit für die Zukunft zu machen, auch wenn sie schmerzhafte Einschnitte bedeutet." – Bundeskanzler Gerhard Schröder, 2003