1998
Spaßgesellschaft
Definition
"Spaßgesellschaft" wurde gewählt, weil das Wort 1998 eine kritische Diagnose der Gesellschaft ausdrückte, die sich zunehmend an Unterhaltung, Konsum und Vergnügen orientiert. Es beschreibt eine Gesellschaft, die Spaß und Freizeit über Verantwortung und Ernsthaftigkeit stellt. Der Begriff spiegelte die Debatte über Wertewandel, Jugendkultur und Medienkonsum in den 1990er Jahren wider, besonders nach der Wiedervereinigung und der Liberalisierung der Medienlandschaft. Soziologen und Kulturkritiker warnten vor einer Verflachung des gesellschaftlichen Lebens und einem Rückgang politischen Engagements.
Historischer Kontext
1998 war ein Jahr des politischen Wandels in Deutschland mit der rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder. Gesellschaftlich dominierten Diskussionen über Wertewandel, Globalisierung und Medienkonsum. Die Debatte um die "Spaßgesellschaft" reflektierte die Sorge, dass Unterhaltung und Konsum politische und soziale Themen in den Hintergrund drängen, während sich Deutschland kulturell und wirtschaftlich nach der Wiedervereinigung neu orientierte.
Beispiel
"Wir leben in einer Spaßgesellschaft, in der Ernsthaftigkeit und politisches Engagement immer mehr in den Hintergrund treten." (Soziologe 1998, zit. in Medienberichten der Zeit)