Unwort des Jahres

2007

Herdprämie

Definition

"Herdprämie" wurde gewählt, weil der Begriff Eltern, vor allem Frauen, die ihre Kinder zu Hause erziehen, abwertet und ihre Erziehungsleistung auf eine finanzielle Prämie reduziert. Ursprünglich bezeichnete die „Herdprämie“ das Betreuungsgeld, eine staatliche Leistung für Eltern, die ihre Kinder nicht in Kitas geben, sondern selbst betreuen. Der Begriff wurde 2007 von der Jury der sprachkritischen Aktion „Unwort des Jahres“ ausgewählt, da er traditionelle Rollenbilder fördert und Eltern diffamiert.

Historischer Kontext

Im Jahr 2007 war die Familienpolitik in Deutschland stark umstritten, besonders die Einführung des Betreuungsgeldes durch die CSU, das Eltern finanziell unterstützen sollte, wenn sie ihre Kinder zu Hause betreuen. Die Debatte spiegelte Konflikte um Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie um traditionelle Frauenrollen wider. Das Wort „Herdprämie“ wurde in Medien und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, da es die Leistung der Eltern herabsetzte und gesellschaftliche Vorurteile verstärkte.

Beispiel

"Die sogenannte ‚Herdprämie‘ diffamiert Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, indem sie ihre Erziehungsleistung auf eine finanzielle Prämie reduziert." (Jury Unwort des Jahres 2007)