2001
Gotteskrieger
Definition
"Gotteskrieger" wurde gewählt, weil die Jury 2001 die Bezeichnung für Taliban-Kämpfer und Al-Qaida-Terroristen als problematisch ansah. Kein Glaube an einen Gott rechtfertigt Krieg oder Terror, doch der Begriff wurde in Medien oft unkritisch verwendet und verklärte religiös motivierte Gewalt. Er suggeriert eine legitime, fast heilige Rolle der Täter, statt ihre Verbrechen klar als Terror zu benennen. Der Duden definiert "Gotteskrieger" als jemanden, der terroristische Handlungen aus religiösen, meist islamistischen Motiven begeht und dafür im Jenseits belohnt werden soll.
Historischer Kontext
2001 prägten die Terroranschläge vom 11. September die weltweite Debatte über islamistischen Terror und die Rolle der Taliban. In Deutschland wurde kritisch diskutiert, wie man die Täter sprachlich beschreibt. US-Präsident Bushs Begriff "Kreuzzug" wurde ebenfalls als problematisch gesehen. In dieser angespannten Atmosphäre wurde "Gotteskrieger" in vielen Medien unkritisch verwendet, was eine sprachkritische Reaktion auslöste.
Beispiel
"Die Gotteskrieger der Taliban und Al-Qaida haben mit ihren Anschlägen eine neue Dimension des Terrors erreicht." (typischer Mediensprachgebrauch 2001)